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Eine Laudatio auf den scheidenden Vorstand

Auf der Mitgliederversammlung am 25.04.2018 würdigte der neu gewählte erste Vorsitzende Dr. Stefan Kasselmann in seiner Laudatio das langjährige Engagement von Kurt Beaujean und Karl-Heinz Herzogenrath an der Spitze des Vereins und zeigte in Form einer kleinen Zeitreise auf, wie sie den Verein in den vergangenen Jahren durch ihre tatkräftige, kluge und besonnene Art erfolgreich entwickelt haben. Hier seine Rede im Wortlaut:

Lieber Kurt,
lieber Karl-Heinz,
liebe Mitglieder und Gäste,

es ist mir eine besondere Ehre euch beiden an diesem Tage für euren langjährigen Einsatz zu danken. Ihr habt die Geschicke des Vereins über viele Jahre hinweg geleitet und so maßgeblich zum Erfolg unserer Projekte beigetragen. Um dies am heutigen Tage angemessen zu würdigen, möchte ich ein wenig in die Historie des Vereins blicken.

Lieber Kurt, du warst von Anfang an, also seit der Vereinsgründung am 21.04.2009, in diesem Verein aktiv und hast, nach einer kurzen Periode als zweiter Vorsitzender, seit März 2010 den Vorsitz inne. Erste konkrete Projekte waren (Zitat) "nach einer Phase der inneren Findung" dann doch schnell gefunden - und so wurden Flyer über den Promenadenrundweg aufgesetzt, Bänke zum Verweilen aufgestellt, Veranstaltungskalender aufgefüllt und Hinweisschilder aufgehängt. Die erste Bank am Glasmalereimuseum wurde übrigens vom Ehepaar Beaujean selbst gespendet und steht noch heute dort. Die erste Linnicher Dörfertour, die Erkundung des Umlandes mit dem Fahrrad, fand im September 2010 statt.

Mit deiner (Zitat) "Strategie der kleinen Schritte", lieber Kurt, hast du konsequent und erfolgreich Projekte vorangetrieben und so waren erste Erfolge eigentlich unvermeidlich. Schon bald zierten beispielsweise Hinweisschilder über touristische Stationen in Linnich die vier Einfallsstraßen der Stadt. Aber schon Ende 2011 hat man deutlich mehr Ideen als man umzusetzen in der Lage ist - und so titele die Jülicher Zeitung am 26.10.2011: "Der Tatkraft fehlen Hände!" Auch durch Rückschläge - einlochen kann man in Linnich leider bis heute nicht - lässt man sich nicht entmutigen und so werden ab 2012 Stadtführungen in Zusammenarbeit mit dem Linnicher Geschichtsverein angeboten und in der Gruppe "Tourismus" wird die allseits beliebte und stets gut besuchte "RadKULtour" gepflegt. Im gleichen Jahr erhält Linnich beleuchtete Hundetoiletten - ein Novum bei der Entsorgung tierischer Exkremente im städtischen Umfeld.

2013 beginnt eine weitere Erfolgsgeschichte, der so genannte "Kunstschmaus" im Glasmalereimuseum als Teil des Linnicher Kultursommers, welcher heute weit über die Grenzen der Stadt Linnich bekannt ist. Diese Themenabende bei exzellentem Essen und musikalischer Untermalung erfreuen sich bis heute großer Beliebtheit. Es war vor allem die tatkräftige Unterstützung von dir, lieber Karl-Heinz, welche dieses jährlich wiederkehrende Highlight des Kultursommers erst ermöglicht hat - und damit meine ich nicht nur dein finanzielles Engagement, sondern auch deine langjährige fachliche Kompetenz in puncto Event-Management - wie es überhaupt zu den glücklichen Umständen gehört, dass wir in unserem Verein auf eine breite Expertise der Mitglieder zurückgreifen können. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass du ab dem 16. September 2013 zum 2. Vorsitzenden gewählt wurdest.

Anfang 2014 wurde dann eine neue Initiative ins Leben gerufen: Die AG Linnich.2030, in der eine Gruppe grenzenlos optimistischer Menschen Ideen für die Zukunft der Stadt Linnich und seiner Ortschaften skizziert. Damit wird der Grundstein für das IHK gelegt und durch gemeinsame Anstrengungen von Verwaltung und Politik in enger Zusammenarbeit mit „Wir in Linnich“ schließlich ein Investitionsprogramm in Höhe von ca. 18 Millionen Euro in die Stadt geholt. Zeitgleich wird das Webportal "entdecke-linnich.de" online geschaltet, welches die Vorzüge der Stadt zeitgemäß in Szene setzt. Ebenfalls auf das Jahr 2014 datieren unsere ersten Gehversuche im Bereich der Moderation von Beteiligungsverfahren im bürgerlichen und politischen Umfeld - und so organisiert unser Verein ein Diskussionspodium mit den damaligen Anwärtern auf das Bürgermeisteramt, eine Fragestunde mit Vertretern der Parteien vor Ort oder eine Bürgerbeteiligung zum Thema Stadtentwicklung.

2015 steht ganz im Zeichen des IHK, welches nicht zuletzt am Verkehrskonzept für die Innenstadt zu scheitern droht. Hier konnten wir vermitteln, immer wieder die Ideen der Bürger einbringen und haben auf eine Realisierung des Projektes hingearbeitet. 2015 ist auch das Jahr einer neuen Projekt-Idee namens "Energielehrpfad", welches nun nach langer Vorarbeit kurz vor seiner Umsetzung steht. Fast nebenbei entsteht aus einer Brachfläche ein Stadtmauergarten, in dem gestiftete Kunstobjekte nicht nur während der Aktion "Linnichs Lichtblicke" in Szene gesetzt werden. Und so könnte man noch viele weitere Projekte und Ideen anführen – doch das würde hier und heute zu weit führen.

Auch wenn es natürlich stets viele Hände braucht, um Dinge vorwärts zu bringen und umzusetzen, so schafft der Vorstand doch zuallererst und in besonderem Maße die Voraussetzungen dafür, dass Menschen in ihrer Freizeit gerne zusammenkommen und sich ehrenamtlich engagieren. Und hier darf ich aus eigener Erfahrung sagen, dass ihr eben solche Voraussetzungen geschaffen habt, welche die genannten Aktivitäten erst ermöglicht haben.

Lieber Kurt, seit mehr als 8 Jahren hast du den Verein stets besonnen und klug geführt. Es war dir stets ein Anliegen, dass sich jeder einzelne im Vorstand und den Arbeitsgruppen mit seinen Stärken einbringen konnte. Getreu deinem Motto (Zitat) "Wer etwas für Linnich tut, für den sind wir!" gelang es dir über Parteigrenzen und auch über so manche Befindlichkeiten hinweg mit der Zeit ein erfolgreiches und freundschaftlich verbundenes Team aufzubauen. Deine herzliche Art im Umgang mit Menschen einerseits und dein Talent die richtigen Personen zur richtigen Zeit zusammenzuführen, ermöglichte es, viele für Linnich wichtige Themen anzustoßen und dabei so manches Konfliktpotential im Kein zu ersticken. Diese Herangehensweise war definitiv ein Schlüssel des Erfolgs unseres Vereins in den vergangenen Jahren.

Lieber Karl-Heinz, seit über 5 Jahren hast du als “zweiter Offizier” die Geschicke des Vereins entscheidend mitgestaltet. Durch deine zuverlässige, großzügige und stets freundliche Art wurde eine wunderbare Atmosphäre geschaffen, in der viele kreative Ideen im Bereich des kulturellen Lebens entstanden sind. Deine unternehmerische Expertise und dein Organisationstalent haben viele Events erst zum Erfolg geführt. Darüber hinaus war dir die Denkmalpflege immer ein besonderes Anliegen - und daher hat dich so mancher Umfang mit den Resten des historischen Linnich doch arg betrübt - um es einmal vorsichtig auszudrücken. Deiner Gastfreundschaft bei unseren vielen gemeinschaftlichen Sitzungen unter deinem Dach hat dies jedoch keinen Abbruch getan - und so konnte der Verein, im Winter gewärmt vom Feuer des Gussofens, so manche Idee bis zur Umsetzung führen.

Liebe Anwesende, schließen möchte ich damit, dass ich sage: Der neue Vorstand ist stolz, gemeinsam in bewährten und neuen Rollen die Erfolgsgeschichte des Vereins zukünftig weiterschreiben zu dürfen und wir versprechen, uns ebenso tatkräftig, klug und besonnen für eine positive Entwicklung der Stadt Linnich einzusetzen, wie ihr es bisher so erfolgreich praktiziert habt. An guten Ideen mangelt es nachweislich nicht!

Ich denke, ich spreche daher im Namen aller Anwesenden und auch nichtanwesenden Mitglieder, Förderer und Freunde unseres Vereins, wenn ich sage: Ganz, ganz herzlichen Dank für eurer Engagement in all den Jahren und alles erdenklich Gute für eure Zukunft!